Warum Sind Mitesser Schwarz? – Alles Über Die Entstehung Der Hautunreinheiten
Und worin unterscheidet sich der Mitesser vom Pickel?
Dieser Artikel wurde von der zertifizierten Kosmetikexpertin Laura Winter zuletzt am 16. Juni 2021 überprüft und aktualisiert.
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Dass die schwarzen Punkte auf der Haut Schmutz sind, ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Der oberste, sichtbare Punkt eines Mitessers verdunkelt sich nicht aufgrund von Staub, Abgasen & Co, sondern entsteht durch einen chemischen Prozess. Erfahren Sie, was genau alles hinter den verschiedenen Arten von Mitessern steht und wie die Hautunreinheit überhaupt erst entsteht.
Woher kommt die schwarze Farbe der Mitesser?
Mitesser, die als schwarzer Punkt auf der Haut sichtbar sind, werden auch als offene Mitesser bezeichnet. Der Talg und weiter Elemente, aus denen ein Mitesser besteht, liegt zum großen Teil unter der Haut. Die oberste Schicht liegt allerdings frei an der Öffnung der Pore. Dort gelangt der Mitesser mit Sauerstoff in Berührung und reagiert, in dem er sich schwarz verfärbt. Grund dafür ist der natürliche Farbstoff Melanin, der in allen Zellen vorkommt und an der Luft oxidiert. Wenn Sie schon einmal einen Mitesser ausgedrückt haben, konnten Sie genau sehen, dass er Rest von ihm weiß-gelblich ist und nur eine äußert dünne Schicht die schwarze Farbe angenommen hat.
Was steckt hinter weißen Mitessern?
Nicht alle Mitesser sind schwarz. Es gibt auch solche, die auf der Haut weiß aufscheinen und die deswegen manchmal mit kleinen Pickeln verwechselt werden. Weiße Mitesser werden auch als geschlossene Mitesser bezeichnet. Sie liegen komplett unter der Haut und bilden eine kleine Erhebung, die spürbar wird, wenn Sie mit den Fingern über den Mitesser fahren. Genau wie Pickel sollten weiße Mitesser niemals ausgedrückt werden, auch nicht mit einem Komedonenquetscher. Ein elektrischer Porenreiniger, der Mitesser absaugt, kann gegen ihn ebenfalls nichts ausrichten, weil die Pore verschlossen ist. Hier gilt es abzuwarten, bis der weiße Mitesser abgeheilt ist. Spezielle Cremes können diesen Vorgang beschleunigen. Schauen Sie sich dazu die getesteten Mittel gegen Mitesser an.
Wie und warum entstehen Mitesser?
Die menschliche Haut besitzt sogenannte Talgdrüsenfollikel. Diese sind nicht am ganzen Körper in großer Anzahl zu finden, sondern haben ihren Platz vor allem im Gesicht, aber auch am Rücken und im Brustbereich. Genau jene Stellen also, an denen Mitesser im Großteil aller Fälle auftauchen. Jedes Talgdrüsenfollikel ist zusammengesetzt aus:
- einem kleinen, sehr feinen Härchen
- einer großen Talgdrüse
- einem weiten Follikelkanal der an der Hautoberfläche endet
Aus unterschiedlichsten Gründen kann es zu einer übermäßigen Talgproduktion kommen. Sehr oft hat das hormonelle Gründe. Zur Pubertät, wo die Hormone bei Jungen und Mädchen verrückt spielen, gehören Mitesser und Pickel deswegen bei fast jedem dazu. Doch auch im Erwachsenenalter kommt die Talgüberproduktion vor. Frauen bekommen häufig in den Tagen vor und zur Menstruation verstärkt unreine Haut. Auch das Aufnehmen oder Absetzen hormoneller Verhütungsmittel kann die Talgdrüsen beeinflussen.
Doch nicht nur die Hormone spielen eine Rolle. Manche Personen neigen einfach genetisch bedingt eher zu unreiner Haut. Das betrifft häufig Menschen, deren Gesicht immer recht ölig ist. Eine spezielle Pflegeroutine mit genau auf diesen Hauttyp abgestimmten Produkten kann hier Abhilfe schaffen.
Zu guter Letzt spielt auch die Lebensweise eine wichtige Rolle bei der Bildung von zu viel Talg und den darauf folgenden Mitessern. Fettiges Essen, Nikotin und Alkohol haben allesamt einen Einfluss auf die Haut und ihr Erscheinungsbild.
TIPP: Achten Sie genau, zu welchem Zeitpunkt Sie verstärkt unter Mitessern leiden. So können Sie herausfinden, worin die Ursache bei Ihnen liegt und danach handeln. Streichen Sie zum Beispiel Milch aus ihrem Ernährungsplan oder wenden Sie sich als Frau bei hormonell bedingten Hautunreinheiten an Ihren Frauenarzt. Dieser kann Ihnen eine andere Pille verschreiben oder weitere wichtige Tipps für reine Haut geben.
In der Fachsprache wird der Mitesser übrigens Komedo genannt. Die Informationsseite Wikipedia hält eine anschauliche Grafik zum genauen Aussehen der beiden verschiedenen Mitesser-Arten unterhalb der Haut bereit.
Worin unterscheidet sich der Mitesser vom Pickel?
Mitesser und Pickel sind keine komplett unterschiedlichen Hautphänomene. Auch Pickel entstehen in verstopften Talgdrüsen. Oftmals kann sich ein Mitesser auch zum Pickel weiterentwickeln. Wenn der Talg eines weißen Mitessers nicht von selbst durch die Haut bricht, entsteht eine Entzündung unter der obersten Hautschicht. Diese wird häufig auch von Bakterien verursacht, die in die Poren eingedrungen sind. Die Folge der Entzündung ist die Produktion von Eiter. Dieses Eiter macht den Pickel groß und lässt ihn häufig schmerzhaft pulsieren. Rund um den Pickel rötet sich die Haut. In diesem Stadion darf der zum Pickel gewordene Mitesser auf keinen Fall ausgedrückt werden. Behandeln Sie Ihn mit Anit-Pickel-Cremes und lassen Sie ihn abheilen. Versuchen Sie den Pickel möglichst nicht mit Ihren Fingern zu berühren. An ihm heften Bakterien, die sich über Ihre Finger im restlichen Gesicht verteilen könnten.