Warum Ein Ergometer? Der Vergleich Mit Anderen Sportmöglichkeiten
Und wie Sie die richtige Wahl treffen
Dieser Artikel wurde von dem Gesundheitsexperten Georg Siebers zuletzt am 16. Juni 2021 überprüft und aktualisiert.
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Der Fitness-Markt bombt! Nicht nur die Studios locken mit immer neuen Ideen und vielen topmodernen Geräten immer mehr Kunden an, auch für das Training zu Hause werden so viele Heimgeräte verkauft wie noch nie. Im Jahr 2017 machte die Fitness-Branche laut Statista rund 5,2 Milliarden Euro Umsatz – Tendenz steigend!
Doch wie soll man an der Fülle an Geräten und Möglichkeiten herausfinden, ob ein Ergometer überhaupt die richtige Wahl ist? Wir haben das Ergometer mit einigen anderen, äußerst beliebten Sportgeräten für das eigene Heim verglichen.
Um direkt das passende Gerät zu finden, haben wir für Sie eine Auswahl an Ergometern getestet.
Ergometer vs. Crosstrainer
Die Vorteile von beiden Geräten
Sowohl Ergometer als auch Crosstrainer sind sogenannte Cardio-Geräte. Als Cardio wird jede Art von Sport bezeichnet, der sich vor allem der Ausdauer und Verbesserung der Kondition widmet.
- Beide Geräte wirken sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus. Regelmäßiges Training lässt nicht nur Pfunde purzeln, sondern senkt auch das Risiko für Erkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes.
- Beide Geräte sind besonders schonend für die Gelenke. Die Belastung von Knien, Knöcheln & Co ist um ein wesentliches geringer als beim Joggen.
Womit schneller abnehmen?
Da der Körper beim Crosstrainer im Gegensatz zum Ergometer etwas mehr beansprucht wird, verbrennen Sie bei einer Trainingseinheit im Durchschnitt rund 15 % mehr Kalorien als auf dem Ergometer.
Nichtsdestotrotz sind beide Geräte ideal, um Übergewicht den Kampf anzusagen. Entscheidend ist dabei hauptsächlich die Intensität des Trainings. 20 Minuten intensives Intervalltraining auf dem Ergometer verbraucht mehr Kalorien als die selbe Zeit Crosstrainer in einem normalen Tempo. Genauso wichtig ist die Regelmäßigkeit. 3 – 4 mal pro Woche sollte trainiert werden, um Fett effektiv und dauerhaft zu verbrennen. Damit Sie diesen Zeitplan einhalten können, wählen Sie jenes Gerät, von dem Sie sich den meisten Spass versprechen. Nur so haben Sie auch Lust, das Training voll in den Alltag zu integrieren.
Welche Muskeln werden aufgebaut?
Beim Ergometer arbeiten vor allem die Oberschenkel. Wer sich während des Trainings aus dem Sattel wagt und stehend fährt, trainiert zusätzlich auch die Gesäßmuskeln.
Der Crosstrainer beansprucht deutlich mehr Muskelgruppen. Durch die Laufbewegung werden auch Arme, Rücken, Brust und Bauch in den Trainingsprozess aufgenommen. Außerdem erreichen Sie weitere Muskelpartien, wenn Sie die Crosstrainer-Bewegung rückwärts machen.
Die richtige Wahl treffen
Für einige Personengruppen schließt sich der Crosstrainer gleich selbst aus: Senioren und Personen, die sich in Reha, befinden sollte häufig NICHT zum Crosstrainer greifen. Vor allem bei Knieproblemen wird von ihm abgeraten. Hier sollte sich lieber zwischen Fahrradergometer und Liegeergometer entschieden werden.
Bei allen anderen interessierten hängt die Kaufentscheidung von einigen wesentlichen Faktoren ab:
- Was könnte mir mehr Spass machen?
- Wie viel Geld möchte ich ausgeben?
- Wie viel Platz habe ich in meiner Wohnung?
Ergometer sind im Durchschnitt deutlich preiswerter als Crosstrainer. Schon mit wenigen hundert Euro findet man im Handel hochwertige Geräte, die für viele Stunden Sportvergnügen liefern. Beim Crosstrainer muss man tiefer in die Tasche greifen. Auch kann ein Crosstrainer in sehr kleinen Wohnungen mehr Platz einnehmen. Auch hier kommt es ganz auf die eigenen Situation an. Für den Ausdauersport uneingeschränkt zu empfehlen sind beide Geräte.
Ergometer vs. Rudergerät
Die Unterschiede
Ein Rudergerät verbraucht bei gleicher Intensität etwas mehr Kalorien als der Ergometer. Das liegt hauptsächlich daran, dass beim Rudern auch der Oberkörper verstärkt in den Bewegungsablauf mit eingezogen ist.
Anders als ein Ergometer oder auch ein Crosstrainer, ist ein Rudergerät nicht nur für Ausdauer und Cardio, sondern bietet dem Körper gleichzeitig auch ein Krafttraining. Diese Kombination ist für geübte Sportler eine tolle Möglichkeit, mit wenig Zeitaufwand alle Muskelgruppen zu trainieren. Für totale Anfänger hingegen könnte es für den Beginn etwas zu viel sein. Auch ist die Bewegung weniger instinktiv als auf dem Ergometer. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit können aber auch Anfänger das Rudergerät effektiv nutzen.
Nachteile eines Rudergeräts
Das Rudergerät übertrumpft den Ergometer bei Kalorienverbrauch und der Anzahl an Muskeln, die es ins Training involviert. Gleichzeitig hat es auch einige Nachteile, die vor allem angehende Hobbysportler bedenken sollten:
- Ein Rudergerät nimmt mehr Platz ein und ist gewöhnlich etwas lauter.
- Es ist in der Regel etwas teurer als gleich hochwertige Ergometer.
- Ablenkungen wie Fernsehen oder Zeitung lesen sind auf dem Rudergerät kaum möglich.
Die richtige Wahl treffen
Rudergeräte sind vor allem bei bereits geübten Sportlern und jungen Leuten sehr beliebt. Da im Gegensatz zum Fahrradfahren die Ruderbewegung für viele Personen ungewohnt ist, sollte man vor dem Kauf einmal im Fitnessstudio oder in einem Sportgeschäft ein Rudergerät ausprobieren. Da es weniger Möglichkeiten gibt, seine Trainingszeit mit Unterhaltung zu füllen, muss das Rudern Spass machen, um das regelmäßige Training zu garantieren.
Ergometer vs. Laufband
Kalorienverbrauch beim Laufen
Mehrere Studien, darunter jene des renommierten American Council of Extercise, belegen, dass der Kalorienverbrauch auf dem Laufband am höchsten ist. Dieser Effekt tritt natürlich nur in Kraft, wenn das Tempo auf dem Laufband und die vergleichbare Leistung auf dem Ergometer beide erreicht werden. Fühlen Sie sich hingegen auf dem Laufband deutlich unsicherer als auf dem Ergometer, ist der maximal zu erreichende Kalorienverbrauch außer Reichweite. Wie so oft kommt es also weniger auf allgemeine Zahlen an und vielmehr um die eigenen Wünsche und Vorlieben beim Sport.
Welche Art des Trainings ist schonender?
Diesen Punkt gewinnt eindeutig das Ergometer für sich. Das Verletzungsrisiko auf dem Laufband ist höher als bei anderen Fitnessgeräten für das Zuhause. Auch werden, ähnlich wie beim Joggen, die Gelenke deutlich stärker belastet. Vor allem wenn Sie Probleme mit den Knien haben ist das Laufband nicht die beste Wahl. Nicht zu vernachlässigen ist auch die Gefahr, auf dem Laufband zu stürzen. Man muss nur einmal abgelenkt werden, schon kann das Gleichgewicht verloren werden. Senioren sind hier eine besondere Risikogruppe, ein Sturz kann aber sogar einem durchtrainierten, jungen Profi passieren.
Das Ergometer hingegen ist eine der schonendsten Möglichkeiten, Sport zu betreiben. Senioren, übergewichtige Personen und Sportanfänger fühlen sich sofort wohl darauf und haben dadurch Spass an der Fitness, von der ersten Trainingseinheit an. Vorausgesetzt, Sie wärmen sich gründlich auf, wird das Verletzungsrisiko auf ein Minimum reduziert. Das Liegeergometer als Alternative zum regulären Fahrradergometer ist eine zusätzliche Schonung für angeschlagene Rücken und Hüften und bietet noch mehr Sicherheit.
Die richtige Wahl treffen
Beim Laufband scheiden sich oft die Geister: Manche möchten nie mehr darauf verzichten, andere haben aufgrund der Sturzgefahr regelrecht Angst oder zumindest großen Respekt davor. Wie allen großen Kaufentscheidungen sollten Sie bei Interesse an einem Laufband dieses wenn möglich vorab einmal in einem Fitnessstudio testen. Wenn Sie gerne Joggen und auch bei schlechtem Wetter laufen wollen, dann kann ein Laufband eine gute Investition sein. Wer lieber schonend trainiert, nebenbei auch ein Fernsehprogramm sehen möchte – Stichwort Ablenkung – oder auch finanziell keine großen Sprünge machen möchte, trifft bestimmt mit einem Ergometer die bessere Wahl. Für Senioren und Personen mit gesundheitlichen Problemen wird auch von Ärzten stets ein Ergometer empfohlen.