Alles Wissenswerte Rund Um Hallux Valgus

Ursachen, Symptome, Behandlungsmöglichkeiten

Alles wissenswerte runde um Hallux Valgus
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Dieser Artikel wurde von dem Gesundheitsexperten Georg Siebers zuletzt am 16. Juni 2021 überprüft und aktualisiert.

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Mit dem Begriff „Hallux valgus“ wird im Allgemeinen der Schiefstand der großen Zehe bezeichnet. Zur Ausbildung einer „Schiefzehe“ kommt es allmählich, wobei sich zu Beginn der Mittelfuß verbreitert. Es kommt dann zur Entstehung eines Spreizfußes und zur Auffächerung der Zehen. Sind die, für die Zehenbewegung zuständigen Sehnen des Fußes nicht in der Lage, dieser Verbreiterung zu folgen, kommt es zum Hallux valgus, d.h., der große Zeh wird am vorderen Ende in die Richtung der anderen vier Zehen gezogen. Dieser Vorgang wird auch als Abknicken des Großzehs bezeichnet, wodurch der Ballen nach außen gedrückt wird. Aus diesem Grund wird das Phänomen des Hallux valgus auch als Ballenfuß bezeichnet.

Zur Behandlung des Hallux valgus bietet der Markt verschiedene (Hilfs-)Mittel: Neben Bandagen und Fußeinlagen sind auch sogenannte Hallux valgus Schienen frei verkäuflich, so dass Sie Ihren großen Zeh wieder in die korrekte Position bringen können. Dabei haben zahlreiche Betroffene vor allen mit Hallux valgus Schienen Erfolge erzielt.

Eine weitere und relativ sanfte Option, um für eine Entspannung des Fußes bzw. der Zehen zu sorgen, sind sogenannte Zehenspreizer Socken. Häufig werden die Füße und damit natürlich auch die Zehen in modernen, allerdingts vorn zu schmal geschnittenen Schuhen zusammengedrückt.

schmale Schuhe verursachen Gelenkprobleme

Um etwaigen, hieraus resultierenden negativen Entwicklungen entgegenzuwirken können Zehenspreizer Socken getragen werden. Dabei handelt es sich um spezielle Socken, die Sie zu Hause bzw. während des Schlafens tragen können und die dafür sorgen, dass die Zehen auf sanfte Art und Weise gespreizt werden.

Neben Zehenspreizer Socken gibt es auch Zehenspreizer, die lediglich darauf abzielen, dass der große Zeh in die korrekte Position gebracht wird. Unter den Zehenspreizern gibt es Produkte, welche auch im Alltag in den Schuhen getragen werden können. Allerdings – so der Tenor unter den Betroffenen – bringen Hallux valgus Schienen in der Regel größeren Erfolg als einfache Zehenspreizer. Möchten Sie zu Hause ein wenig Abwechslung und nicht unbedingt die Hallux valgus Schiene tragen, stellen die bereits erwähnten Zehenspreizersocken eine gute Alternative dar.

Mögliche Ursachen für das Entstehen von Hallux valgus

Allein in Deutschland sind mehr als zehn Millionen Menschen von Hallux valgus betroffen. Obschon die Möglichkeit besteht, dass eine genetische Prädisposition für das Leiden verantwortlich ist, ist dies bei den meisten Betroffenen nicht der Fall. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Veranlagung zu einem Spreizfuß zwar familiär bedingt sein, kann, allerdings wird dieser – anders als die Neigung zu schwachem Bindegewebe – nicht vererbt. Dass eine Fußfehlbildung, die letztlich einen Hallux valgus bedingt, vererbt wird, ist noch weitaus seltener.

Vielmehr, dies besagen zumindest verschiedene Studien, sind zu enge und bei Frauen auch hochhackige Schuhe für einen Hallux valgus verantwortlich. Dass lediglich einer von zehn Betroffenen männlich ist, spricht ebenfalls für diese These.

Wenn der Fuß eines Menschen flach auf dem Boden steht, dann trägt der Vorderfuß circa 40 Prozent des Körpergewichts und die Verse etwa 33 Prozent desselben. Nur dann, wenn beim Gehen ein vollständiges Abrollen des Fußes möglich ist und der Fuß im Schuh ausreichend Platz hat, ist es möglich, dass alle Fußteile, d. h. Gelenke, Bänder, Sehnen und Muskeln, einen bzw. den ihnen zugeschriebenen Teil der Arbeit übernehmen.

Werden nun allerdings zu enge oder sogar hochhackige Schuhe getragen, gerät der Fuß inklusive aller genannten Teile aus dem Gleichgewicht, die Folgen können äußerst negativ sein. Fest steht, je größer das Gefälle zwischen der Ferse und den Zehen ausfällt, desto höher ist das Gewicht, welches vom Vorderfuß getragen werden muss. Damit der Körper dieses Gewicht abfangen kann, wir der Vorderfuß auseinandergedrückt, das Gewicht kann sich auf einer größeren Fläche verteilen. Weist der hochhackige Schuh – und dies ist in der Regel der Fall – allerdings eine schmale Spitze auf, wird dieser Prozess unterbunden. Hieraus ergeben sich letztlich dauerhafte Folgen, denn es kommt zu einer Erschlaffung des Bindegewebes und einer Senkung des Fußgewölbes – ein Hallux valgus bzw. ein Spreizfuß entsteht.

Die Ausbildung eines Spreizfußes kann durch differente Faktoren noch beschleunigt werden. Hat der bzw. die Betroffene Übergewicht und/oder eine genetische Vorbelastung, kann sich die Situation schnell verschlechtern. Problematisch ist es zudem, wenn die Betroffenen permanent Schuhe tragen, die die Ausbildung eines Hallux valgus begünstigen, denn sowohl die Bänder als auch die Sehnen beginnen sich aufgrund mangelnder Dehnung sukzessive zu verkürzen. Der seitliche Druck, welcher durch eine relativ enge Schuhspitze aufgebaut wird, beschleunigt dies und sorgt zudem dafür, dass sich die Sehnen des großen Zehs verkürzen. Ist dies der Fall, kann dem Entstehen eine Hallux valgus kaum noch entgegengewirkt werden.

Alles wissenswerte runde um Hallux Valgus

Von den meisten Betroffenen werden der Zehenschiefstand sowie die infolge der charakterisierten Entwicklung nach außen geschobenen Fußballen in der Regel als ein kosmetisches Problem angesehen. Fakt ist jedoch: Reagieren Betroffene jetzt nicht rasch und wirken einer weiteren Entwicklung entgegen, kommt es zu einer kontinuierlichen Vergrößerung des Schiefstandes – die ersten, nun auch schmerzhaften Symptome lassen nicht lange auf sich warten. Stellen Sie derartige Entwicklungen an Ihrem Fuß fest, sollten Sie rasch einen Arzt aufsuchen und Ihr Schuhwerk anpassen: Verzichten Sie auf schmale bzw. spitzes Schuhwerk und tragen Sie auf keinem Fall weiterhin hochhackige Schuhe. Stattdessen sollten Sie auf breite, flache Schuhe zurückgreifen.

Reagieren Sie nicht, ist mit einer breitgefächerten Symptomatik zu rechnen. De facto dienen die sich im Fuß befindenden Schleimbeutel dazu, Ihre Gelenke zu entlasten. Kommt es zu einer Zehfehlstellung, werden die Schleimbeutel allerdings noch mehr belastet, wobei sie sich häufig entzünden. Charakteristisch ist zudem, dass de herausstehenden Fußballen an den Schuhen scheuern, wodurch es zu Verdickungen der Hornhaut und zum Entstehen von Hühneraugen kommt. Auch die Herausbildung eines Überbeins ist möglich. Der Körper nimmt bei derartigen Entwicklungen automatisch eine Fehlhaltung ein, um die schmerzenden Körperregionen zu schonen. Hierdurch kommt es wiederum zu einer übermäßigen Belastung anderer Fußteile, wodurch häufig weitere Probleme resultieren. Besteht dauerhaft eine Fehlbelastung und wird dieser nicht entgegengewirkt ist letztlich mit der Zerstörung des Zehengrundgelenks zu rechnen.

Hallux valgus Behandlungsmöglichkeiten

verschiedene Behandlungsmoeglichkeiten fuer Hallux Valgus

Befindet sich die Deformierung noch in einem frühen Stadium und existieren irreversible Schädigungen noch nicht – dies ist in der Regel dann der Fall, wenn sich der Patient noch im Wachstum befindet – sind die meisten Ärzte der Meinung, dass eine konservative Therapie, also eine Behandlung im Rahmen derer erhaltende Maßnahmen ergriffen werden, zu bevorzugen sei. Am wichtigsten ist es in diesem Fall, dass die Betroffenen geeignetes Schuhwerk tragen. Auf diese Weise können sie nicht nur ihre Sehnen, sondern auch das Bindegewebe kräftigen. Hilfreich ist es zudem, wenn spezielle Fußgymnastik durchgeführt wird. Weitere Möglichkeiten, um den Zehenstand zu korrigieren sind das Tragen von Bandagen sowie von Hallux valgus Schienen oder individuell angepassten Orthesen.

Ärzte, die weniger konservative Ansichten und damit Therapien vertreten, raten von Beginn an zu einer invasiven Vorgehensweise, d. h. also einer Operation mit anschließender Ruhigstellung. Die jeweils empfohlenen Operationsmethoden differieren je nach Grad der Schiefstellung. Während die einfachste Form darin besteht, das Überbein einfach zu entfernen, kann im Zuge komplizierterer OPs eine mehrfache Durchtrennung des Mittelfußknochens notwendig machen, wobei anschließend eine Verschraubung erfolgt. Sollte eine Operation an beiden Füßen notwendig sein, ist es ratsam zwischen den beiden Eingriffen etwa drei Monate vergehen zu lassen.

Hallux valgus Schienen

In Bezug auf die Frage, welches die individuell passende Hallux valgus Schiene ist, kann keine allgemeingültige Antwort gegeben werden. Dennoch ist ein Hinweis darauf möglich, dass vom Deutschen Ärzteblatt (Link: https://www.aerzteblatt.de/archiv/58301/Hallux-Valgus-Dynamische-Orthese) die dynamische Orthese der Hallufix AG empfohlen wird. Dies zumindest dann, wenn es sich um einen Hallux valgus von leichter bzw. mittelschwerer Art handelt.

Bei dieser Hallux Valgus Schiene handelt es sich um ein Produkt, welches – anders als starre Schienen für die Nacht – auch am Tag getragen werden kann. Dies ist möglich, da die Schiene auf Höhe des Ballens über ein bewegliches Gelenk verfügt. Zudem wird der Mittelfuß von unten mithilfe einer Pelotte gestützt, so dass eine Korrektur der Zehenstellung mithilfe der Hallux valgus Schiene erfolgen kann.

Laut Ärzteblatt zeigte die Schiene auch dann Wirkung, wenn Sie postoperativ eingesetzt wurde, denn der Fuß konnte nach der OP durch die Verwendung der Schiene früher wieder belastet werden.

De facto bietet der Markt heutzutage auch weitere bewegliche Hallux valgus Schienen, so beispielsweise von Elitzia oder aber von Big Toe Valgus Toe Orthotics. Wir haben die besten Hallux Valgus Schienen auf dieser Seite für Sie verglichen.

Hallux valgus: Bereits die ersten Schuhe sind von Bedeutung

Grundsätzlich haben Babys Plattfüße. Erst durch ein Training von Muskulatur und Sehnen sowie die Belastung ihrer Füße ändert sich dies. Während der Phase des Laufenlernens wird der auch im Bereich des Fußes vorhandene Babyspeck abgebaut und es kommt zu einer sukzessiven Ausbildung des Fußgewölbes.

Experten empfehlen aus diesem Grund, dass Kleinkinder so viel wie möglich barfuß laufen.

Barfuss laufen beugt Hallux Valgus vor

Hierdurch wird ihr gesamter Bewegungsapparat trainiert. Im Idealfall sollten Klein- und Vorschulkinder also barfuß, mit ABS-Socken oder aber Hausschuhen ohne feste Sohle laufen. Hieraus leitet sich auch der Trend ab, dass Mütter sich anstelle von Lauflernschuhen immer häufiger für sogenannte Lederstrümpfe entscheiden.

Auch bei Sportlern, vor allem natürlich bei Joggern ist der Trend „back to nature“ zu beobachten. So betreiben immer mehr Lauffans sogenanntes „Natural Running“. Im Rahmen dieses Trendsports ist es nicht nur notwendig, recht kurze Schritte zu machen, sondern auch spezifische Schuhe zu benutzen. Bei diesen handelt es sich um Minimalistic-Schuhe bzw. Barfußschuhe. (Link: https://www.runnersworld.de/ausruestung/was-bringen-minimal-laufschuhe.226142.htm)

Vice versa ist der Trend zu verzeichnen, dass die Mädchen, die sehr spitz zulaufende und hochhackige Schuhe tragen, immer jünger werden. Um der vermehrten Entstehung von Hallux valgus entgegenzuwirken sollte vielmehr forciert werden – und zwar vorrangig in der Werbung – dass Mädchen auf bequemes und legeres Schuhwerk zurückgreifen, und zwar so lange wie möglich.

Achtung: Grundsätzlich gilt: Besteht der Verdacht auf eine Deformation des großen Zehs, sollte schnellstmöglich ein Arzt konsultiert werden. Mit diesen sollte dann die weitere Vorgehensweise eingehend erörtert werden. Ob sinnvollerweise eine konservative oder aber eine operative Therapie erfolgt, sollte mit einem Mediziner besprochen werden.

Sollte eine konservative Behandlung mit Maßnahmen wie Orthese, Hallux valgus Schienen, Fußgymnastik etc. keinen Erfolg bringen bzw. einer Verschlechterung entgegenwirken, sollten Sie eine Operation in Erwägung ziehen.

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Laura Winter
Laura ist Kosmetikexpertin und Lehrerin für Yoga & Pilates. Ihr praktisches Wissen verknüpft und erweitert sie mit einer exzellenten Interpretationsfähigkeit von Studien, akademischen Texten und anderen wissenschaftlichen Arbeiten. In ihren Artikeln kombiniert sie Praktikabilität mit evidenzbasierten Fakten und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Erfahren Sie mehr über unsere redaktionelle Vorgehensweise.